Der Bau der Stehkessellok hat ja viel Spaß gemacht und dortige Designfehler konnten auch problemlos behoben werden. Im Winter war genug Zeit, eine zweite Lok in Angriff zu nehmen. Diesmal sollte es eine Dampflok mit Schlepptender werden.
Basis der Lok ist die kleine zweiachsige Toytrain Lok, wie sie z.B. im Starterset 40470 von LGB angeboten wurde. Von der Lok wurde das Führerhaus demontiert, dieses wird nicht mehr benötigt. Der Schienenräumer wird ebenfalls entfernt und der Kessel demontiert. Aus dem Kessel wird das Metallgewicht ausgebaut, dieses entfällt künftig. Eine Leiterplatte mit zwei Widerständen wird an die beiden Kabel, die zu den Lampen gehen, angeschlossen, die Glühlampen werden durch LEDs ersetzt (einfach in die Fassungen stecken). Die Stromanschlüsse von den Schleifern zum Motor werden wieder mit dem vorhandenen Stecker gebrückt, an den Stecker kommen zwei Kabel für die Elektronik. Danach wird der Kessel wieder montiert.
Als nächstes werden aus Polysterolplatten (Baumarkt) die beiden Wasserkästen gefertigt. In die Wasserkästen kommen Stahlplatten (ca. 90x30mm Stahlverbinder aus dem Baumarkt) als neuer Ballast. Das alte Gewicht mit ca. 500g wurde ja ausgebaut, dafür sind jetzt in jedem Wasserkasten Stahlplatten mit je 470g. Dadurch ist die Lok jetzt ca. 450g schwerer als vorher. Die neuen Wasserkästen werden lackiert (mattschwarz) und seitlich an den Kessel geklebt. Evt. sind zum besseren Halt ein paar Distanzstücke zwischen Wasserkasten und Kessel nötig (Holz oder Kunststoff). Das Führerhaus entstand aus Holzleisten (von Silversterraketen), die Dachbretter sind aus dem gleichen Material, nur das die Leisten einmal längs halbiert worden sind.
Der Tender ist ein Güterwagendrehgestell von LGB mit Stromabnehmerachsen von FGB. Er wird mit einem Stück Kunststoff (ich habe einen Streifen einer Epoxid-Leiterplatte genommen) mit der Lok gekuppelt. Die Kabel von der Lok werden darunter zum Tender geführt. Der Aufbau besteht aus Sperrholz, die „Bretter“ sind wieder besagte Silvesterraketen. Im Tender ist eine Leiterplatte mit der notwendigen Elektronik versteckt. Diese besteht aus einem bidirektionalen Kondensator (um spannungslose Abschnitte besser zu überbrücken) und einer 5V Konstantspannungsquelle nebst GoldCap-Speicherkondensator (damit die Beleuchtung bei einem Halt nicht gleich ausgeht).
Der Tender wird mit Holzbrettern verkleidet. Dahinter befinden sich dünne Astscheiben, um die Holzbeladung zu simulieren. Auf jeder Seite wird noch eine Stahlplatte als Ballast hineingelegt. Die Tenderabdeckung besteht aus Sperrholz, welches mit Aststücken beklebt wird.
Dann noch ein paar Details. Das Führerhaus erhält einen Vorhang als rückseitigen Abschluss (aus einem alten Hemd geschnitten), ein paar Ketten und ein Gitterrost verdeckt die Kupplung zum Tender. Die Beschriftung kommt aus dem Farbdrucker. Die Einlassklappen für die Wassertanks sind Playmobilpuffer und ein paar Holzreste. Anstelle des bisherigen Bahnräumers wurde eine Holzleiste mit etwas Kupferdraht angebaut. Die beiden „Besen“ sind aus Grasbündeln gefertigt. Zum Schluss noch ein paar Holzkisten und Kleinteile aus der Reste- und Bastelkiste.
Und woher kommt der Name? Nun, leider verstarb ein lieber Kollege viel zu früh zu Beginn dieses Jahres. Also trägt die Lok jetzt seinen Namen.