Hausbau

Häuser für eine Gartenbahn kann man ja von den einschlägigen Lieferanten wie z.B. Pola beziehen. Diese sind sehr gut detailliert, die Ausführung basiert auf recht massiven Kunststoffplatten und wenn man beim Zusammenbau keine Fehler macht, haten sie auch problemlos mehrere Jahre im Garten aus. Allerdings haben diese Häuser auch ihren Preis, der Spaß beginnt für kleine Häuser (Stellwerk, Berghütte) bei 100 EUR. Möchte man etwas größeres haben bzw. benötigt eine individuelle Lösung, kommt man um den Selbstbau nicht herum.

Bei Selbstbau gibt es natürlich die Möglichkeit, auf Holz zurückzugreifen. Mit einer entsprechenden Farbbehandlung sind diese Lösungen auch langzeitbeständig. Die Schwachstelle sind meist die Klebeverbindungen. Außer der Temperatur kommt dann noch Feuchtigkeit hinzu und lässt so manche Klebestelle reißen. Das kann einem aber auch bei Pola passieren (Direkte Sonneneinstrahlung und dann Wasser vom Rasensprenger führte zu einer schlagartigen Trennung in Haus und Dach.)

In der Zeitschrift Gartenbahnprofi wurde eine weitere Möglichkeit beschrieben, die ich auch ausprobiert habe und hier beschreibe. Basis sind Leichtbauplatten (4 oder 6mm) aus dem Baumarkt (ab 12 EUR), Acrylkleber, Feinspachtel und Fliesenkleber (Säcke ab 15-20 EUR). Der Vorteil dieser Materialien ist, dass sie für den Außeneinsatz geeignet sind (egal ob Außenfassade oder Swimmingpool).

Ich benötigte für die Strecke an der Terrasse ein Reliefhaus mit einer Durchfahrt. Nach einer entsprechenden Skizze wurde eine maßstäbliche Zeichnung angefertigt und danach mit einem Cuttermesser die Außenwände aus der Leichtbauplatte geschnitten. Aus Schnittresten werden noch kleine Stücke geschnitten, die anschließend als Verstärkungen verwendet werden. Anschließend wird das Gebäude (ohne Dach) aus diesen Teilen zusammengeklebt. Einen Boden erhält das Gebäude nicht (Lüftung).

Nach dem Trocknen des Acrylklebers wird auf das Haus Feinspachtel aufgetragen (Außenseiten und Fensterlaibungen). Nach dem Trocknen werden die Kanten verschliffen und ein zweiter Auftrag erfolgt. Auch dann wieder nach dem Trocknen die Kanten verschleifen bzw. grobe Nasen entfernen. Zum Abschleifen empfiehlt sich Schleifpapier bzw. für die Fenster oder Kanten eine Metallfeile. Dann folgt eine Schicht Fliesenkleber. Falls das schon der letzte Arbeitsgang sein soll, mit einer sauberen und nassen Kelle die Oberfläche glattstreichen.

Möchte man eine Natursteinmauer haben (bei diesem Gebäude im Sockelbereich), lässt man den Fliesenkleber antrocknen und ritzt dann mit einer Holzspitze unregelmäßig die Steinfugen ein. Um einen Sockel darzustellen, klebt man diesen ab und trägt dann noch eine Schicht Fliesenkleber auf das restliche Haus auf. Nach etwas Antrocknen die Klebestreifen abziehen. Gleiches gilt, wenn man wie bei diesem Gebäude über den Fenstern einen Balken darstellen möchte.

Nach dem Trocken kann man das Ganze streichen. Ich verwende dafür handelsübliche Acrylfarbe für den Außenbereich.

In meinem Fall habe ich ja ein Reliefhaus. Die Rückwand habe ich daher nicht mit Feinspachtel oder Fliesenkleber sondern mit ganz einfachem Putzmörtel verspachtelt. Grund dafür ist einfach der Preis. Man hätte die Wand auch unbehandelt lassen können, aber so ist die Gewichtsverteilung besser (das Ganze wiegt schon ein paar Kilo).

Das Dach wurde analog zur Außenfassade gefertigt. Die Andeutung von Dachschindeln erfolgte durch vorsichtiges Eindrücken der Linien mit einer Kunststoffkante kurz vor dem Durchtrockenen des Fliesenklebers. Die Dachplatte erhielt aus Leichtbauplattenteilen eine Innenkonstruktion, die es ermöglicht, das Dach aufzustecken.

Zum Schluss habe ich noch aus Acrylglas Fensterscheiben eingesetzt. Die Gardinen sind eingeklebte Stoffreste. Auf die Rückwand innen, gegenüber den Fenstern, habe ich noch einen Streifen weiße Kunststoffplatte geklebt. Dieses dient nur der besseren Lichtreflexion. In jeder Etage liegt eine weiße Kunststoffplatte auf den ganz am Anfang eingeklebten Verstärkungsplatten. In dieser Platte sind je Etage drei weiße LED (3,5V, 20mA, 12.000mcd) eingesetzt und in Reihe geschaltet. Mit einem 68 Ohm Vorwiderstand und einem Brückengleichrichter versehen, kann das Haus direkt an die 12V Zubehör-Wechselpannung oder meine 12V-Gleichspannungs-Speiseleitung der Bahn angeschlossen werden. Mit dieser wird das Gebäude nachts beleuchtet.