Hilfszug

Allgemein

Bei kleineren Störungen der Bahn, wie z.B. entgleisten Wagen, Bäume oder Ästen auf den Gleisen, kommt der Hilfszug zum Einsatz. Üblicherweise werden dazu entsprechend umgerüstete Wagen (ausgemusterte Personen- und Güterwagen) verwendet. Es kommen aber vereinzelt auch komplette Selbstbauten zum Einsatz. Ein solcher Hilfszug besteht üblicherweise aus einem Aufenthaltswagen, einer Werkstatt, Materialwagen usw.. Für meine Waldbahn sollte es der komplette Selbstbau von Wagen werden, bestehend aus einem Aufenthaltswagen, einem Wagen mit etwas Material (Achsen, Holzbalken) und einem Wagen für Werkzeug.
In der Bastelkiste fanden sich noch zwei LGB-Güterwagendrehgestelle, Bachmann-Metallachsen sowie eine Bachmann-Metallachse mit kleinem Raddurchmesser. Ein paar Holzleisten hatte ich auch noch, dazu ein paar Leisten von abgebrannten Silvesterraketen (die die Nachbarn netterweise auf dem Grundstück „entsorgt“ hatten). Ein Drehgestell sollte zum Aufenthaltswagen werden, eins zu einem Flachwagen für das Material, die einzelne Achse zu einem Einachsanhänger für Werkzeug.

Grundaufbau

Der Flachwagen wurde aus Holzleisten aufgebaut. Ein Rahmen aus dickeren Leisten, darauf quer dünnere Leisten, das Drehgestell mit einem Abstandsklötzchen wurde darunter geschraubt. Der Einachsanhänger wurde ebenfalls aus einem Leistenrahmen gebaut. Als Wagenboden verwendete ich aber Sperrholz (durch den geplanten Aufbau sind einzelne Leisten sowieso nicht mehr erkennbar). Die Achslager sind zwei Alu-Metallprofile. Der Aufenthaltswagen entstand aus einem Leistenrahmen mit einem Sperrholzboden. Das Drehgestell wurde bewusst etwas außerhalb der Mitte eingebaut. Die Aufbauten entstanden aus Holzleisten. Die senkrechten Leisten sind Leisten der Silvesterraketen (die Brandspuren sind daher echt). Als Fenster wurden Plexiglasscheiben eingesetzt, die Fensterrahmen entstanden ebenfalls aus den „Raketenleisten“, die allerdings noch einmal längs geteilt wurden (mit einer kleinen Tischkreissäge problemlos möglich).
Als Dach wurde eine Sperrholzplatte verwendet. Darauf kamen im Längsrichtung vier Leisten (in der Mitte höher als in Randnähe). Das Dach selbst ist dann aus Zellstoffpapier. Zuerst etwas Holzleim auf die Leisten und den Rand und dann die ersten beiden Lagen aufkleben. Nach dem Trockenen das Ganze mit verdünnten Holzleim einstreichen und darauf zwei weitere Lagen. Zum Schluss das Ganze schwarz lackieren.

Elektronik

Folgende Beleuchtung war geplant: Im Aufenthaltswagen eine gelbe LED im Innenraum, eine gelbe auf der Bühne und ein Scheinwerfer (weiß). Zur Stromversorgung wurde eine LGB-Achse mit Kugellagerstromabnehmer eingebaut. Unter den Wagenboden kommt ein bipolarer Kondensator zur Stabilisierung. In den Wagen (unter einen Tisch) kommt die eigentliche Leiterplatte. Die Schaltung besteht aus einem Gleichrichter (4 Dioden), einem Spannungreglerbaustein mit Kühlkörper sowie seinen beiden externen Kondensatoren, einem 1F-Goldcap-Kondensator sowie den Vorwiderständen für jede LED. Durch den GoldCap leuchtet das Licht auch beim Abschalten der Gleise noch weiter. Die LED im Innenraum und auf der Bühne sind einfach in das Dach eingebaut. Der Scheinwerfer entstand aus einer M10-Schraubenschutzkappe sowie einem Trinkröhrchen.

Abschluss

Zum Schluss wurden die Wagen noch mit Holzbeize gestrichen und mit Klarlack lackiert. In den Aufenthaltswagen kam noch ein Preiserlein sowie ein „Ofen“ (schwarz lackiertes Kunststoffrohr). Gekuppelt werden der Flachwagen und der Aufenthaltswagen mit einem Kuppelbalken. Ein paar Details kann man nach Belieben noch anbringen. Dann steht dem Einsatz nichts mehr im Wege.