Triebwagen

Allgemein

Durch einen Bericht im Gartenbahn-Profi kam ich auf die Idee, einen kombinierten Gepäck- und Personenwagen in einen Triebwagen umzurüsten. Im Gegensatz zur Beschreibung in der Zeitschrift habe ich mich für den LGB 3081 statt den 3083 entschieden. Der 3081 ist etwas kürzer und meist etwas günstiger als der 3083 zu bekommen. Auf EBAY konnte ich zwei 3081 bekommen. Damit war auch gleich ein Beiwagen vorhanden. Für den Antrieb konnte ich günstig einen LGB-Antrieb vom Allegra-Triebwagen kaufen.

Antrieb

Um den Wagen zu motorisieren muss er erstmal komplett zerlegt werden. Der Allegra-Antrieb ist höher als das Standard-Drehgestell. Daher wurde auf der Seite des Gepäckabteils in den Wagenboden ein rechteckiger Ausschnitt gesägt (Laub- oder Japansäge). Dieser muss so groß sein, das das Drehgestell auch in engen Radien nirgendwo anstößt. Zur Lagerung wurde ein Motorenfundament gebaut. Klingt hochtrabend, ist aber nur eine Kunststoffplatte zur Aufnahme des Drehzapfens, die an den Längsseiten entsprechende Kunststoffunterbauten erhält. Damit wird eine Art Brücke in Längsrichtung über den neuen Ausschnitt gebaut, an der dann das Allegra-Drehgestell befestigt wird. Das zweite Drehgestell erhält Stromabnehmerachsen von FBG. Ein paar Ballastgewichte können provisorisch befestigt werden und man kann eine Testfahrt unternehmen.

Elektronik

Die Elektronik ist relativ simpel. Die Stromzuleitungen vom Antriebsgestell und den Stromabnehmerachsen werden auf einer Leiterplatte zusammen geschaltet. Dort habe ich aus acht großen, jeweils paarweise gegeneinander geschalteten Kondensatoren eine Spannungspufferung aufgebaut. Dahinter hängen Dioden zur Spannungsreduzierung (jeweils drei Dioden in Reihe, parallel nochmal drei in Gegenrichtung). Da bei jeder Diode ca. 0,7 V Spannung am p-n-Übergang abfallen, reduziere ich damit die von den Gleisen kommende Spannung um ca. 2,1V. Der Effekt ist ein langsameres Fahren des Fahrzeuges, auch wenn aufgrund verschmutzter Gleise der Trafo etwas weiter aufgedreht werden muss. Für die Beleuchtung wurden drei kleine Konstantspannungsschaltungen aufgebaut. Diese sorgen für konstant 5V bei der Beleuchtung. Mit Dioden wird sichergestellt, dass so z.B. Der Frontscheinwerfer und die Schlussleuchten nur bei Vorwärtsfahrt funktionieren. Die Innenraumbeleuchtung geht in jeder Richtung. Sie wurde auch mit einem Goldcap-Kondensator ausgerüstet. Damit bleibt die Beleuchtung auch beim Stillstand des Fahrzeugs für 1-2 Minuten an.

Der Frontscheinwerfer wurde aus Kunststoff gebaut und oben auf das Dach geklebt. Die Schlussleuchten kamen direkt in die Wagenrückwand. Die Innenraumbeleuchtung besteht aus gelben LED, die ins Dach eingebaut wurden.

Gehäuseumbau

Der vordere Eingangsbereich des Wagens wurde komplett entfernt. Die Tür wurde herausgesägt und durch eine Kunststoffplatte mit Fenster ersetzt. Im Gepäckraum wurde eine Zwischenwand herausnehmbar eingesetzt, die den Blick auf die Elektronik verhindert. Ein Piko-Lokführer wurde vor ihr montiert. Aus Kunststoff wurde ein freistehender Kühler auf der ehemaligen Eingangsbühne montiert. Ein Schalldämpfer aus Strohhalmen und Kunststoffrohr kam aufs Dach. Die Beschriftung erfolgte über Decal-Folie. (Bedrucken, mit Klarlack einsprühen, dann in Wasser ablösen und aufbringen, dann nochmal Klarlack drüber).

Das Allegra-Drehgestell wurde durch einen Rahmen aus Kunststoffplatten am Wagenboden verkleidet. LGB-Figuren kamen in den Fahrzeug-Innenraum.

Ein Jahr später nach mehreren erfolgreichen Fahrten wurde auf der Bühne noch eine Leiter und auf dem Dach ein Laufsteg aus Holz errichtet.