Obstkistenwagen

Bei dieser kleinen Bastelei sind keine Wagen gemeint, die Obstkisten transportieren, sondern Wagen aus Obstkisten.

Die Kinder oder Enkel wollen ja auch oft die Gartenbahn nutzen bzw. auch eigene kleine Projekte auf die Beine stellen. Und für den rauen Spielbetrieb sind leider einige Wagen von LGB oder anderen Herstellern zu empfindlich.

Die Wagen entstanden aus alten Obstkisten. Gemeint sind hier die kleinen Holzkisten, in denen Erdbeeren bzw. Aprikosen verkauft werden (siehe Bild). Diese werden auseinandergenommen, in dem man die Metallkrampen vorsichtig entfernt. Hier muss man Kindern ggf. etwas zur Hand gehen. Die Seitenwände der künftigen Wagen werden dann mit Hilfe einer Tischkreissäge zugeschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass man die Beschriftung der Kisten sinnvoll erhält.

Die Fahrwerke sind Güterwagendrehgestelle von LGB mit Bachmann Metallachsen. Auf das Drehgestell wird eine knapp 1cm starke und die ca. 3cm breite Sperrholzplatte geschraubt. Diese bildet den Hauptträger des Wagens. Eine Kupplung bringt das Drehgestell schon mit, die zweite wird einfach mit einem ca. 7mm dicken Distanzstück an diese Platte geschraubt (vorher prüfen, hängt vom Drehgestelltyp ab). Die Bodenplatte des Wagens ist dann entweder eine 3mm starke Sperrholzplatte (bei mir ca. 16 x 11cm) oder die Bodenplatte einer Obstkiste. Außen wird um das Drehgestell noch ein ca. 1cm hoher Rahmen geklebt und dunkel gestrichen oder gebeizt.

Die Aufbauten selbst entstanden dann als Free-Scale-Bauten aus alten Holzleisten, Leisten von Silvesterraketen als Seitenwände die Brettchen der Obstkisten.

Auf diese Art sind recht schnell verschiedenste Wagentypen möglich. Hier ein paar Ideen.

Für gedeckte Güterwagen mehrere Seitenwände aus Obstkisten übereinander kleben. Als Rahmen werden senkrecht stehende Holzleisten verwendet. Das Dach ist aus Sperrholz.

Der Weinfaßwagen ist nach dem gleichen Prinzip gebaut, nur ein paar Seitenwände fehlen. Die Fässer sind von Playmobil.

Bei offenen Wagen gibt es mehrere Möglichkeiten. Alle Wände sind aus Obstkistenholz. Beladen sind der Wagen mit kleinen Kisten aus Holzresten von den Obstkisten (Sägeverschnitt) sowie Teilen aus der Bastelkiste. Die Ecken sind entweder Holzleisten (von Silvesterraketen) bzw. durch schwarzes Papier als „Metallbeschlag“ verkleidet. Alternativ kann man nur die Stirnwände aus Obstkistenholz bauen und die Seitenwände aus einzelnen Holzleisten bilden, um ein Gitter zu erzielen. Beladen ist der Wagen mit Korken (bitte nicht alles auf einmal trinken).

Die Flachwagen gibt es mit bzw. ohne Stirnwände. Die Ladung wird mit einem Netz gesichert. Dieses Netz stammt von einer Pomelo oder es wird ein Mandarinennetz verwendet. Diese Befestigungsart von Kisten findet sich auch auf alten Fotos der Darjeeling-Railway.

Aus den Resten der Obstkisten lassen sich auch sehr schöne Kisten als Ladegut fertigen. Dabei wurde für die Kistengröße immer ein sinnvoller Aufdruck herausgesucht und entsprechend zugesägt. War kein Aufdruck mehr vorhanden, wurde die blanke Holzseite als Außenwand genommen. Die Beschriftung erfolgt dann durch Aufkleber, die man bei Bananen, Orangen oder Äpfeln findet.

Ein solcher Zug sieht dann schon sehr nach indischer Kleinbahn aus (einfach mal alte Fotos der Darjeeling Railway suchen).